KI in der Finanzplanung – Teil 2

Wie bereitet man sich auf eine Finanzberatung vor? Mit den richtigen Überlegungen gewinnen Sie vorab schon einen guten Überblick und profitieren umso mehr vom Gespräch. Die folgenden 8 Fragen unterstützen Sie – mit und ohne KI.
Kurz & bündig
- Was wollen Sie erreichen? Definieren Sie Ihr Ziel.
- Nutzen Sie KI als Sparring Partner für die Vorbereitung – und hinterfragen Sie kritisch.
- Diversifikation ist das A und O Ihrer erfolgreichen Anlage.
Frage Nr. 1: Was ist das Ziel der Beratung?
Was möchten Sie durch die Finanzberatung erreichen? Je klarer Sie Ihr Gesprächsziel vor Augen haben, desto mehr können Sie für Ihre persönliche Vorsorge herausholen.
Frage Nr. 2: Lieber eine unabhängige Finanzberatung oder ein kostenloses Gespräch bei Versicherung oder Bank?
Meine Antwort auf diese Frage fällt natürlich nicht objektiv aus. Warum ich immer einer unabhängigen Beratung den Vorzug geben würde: Sie suchen die beste Lösung für Ihre Finanzen – und nicht ein gutes Verkaufsergebnis für Ihren Berater.
Auch eine Kombination aus beidem kann sinnvoll sein. Nutzen Sie die unabhängige Beratung als Vorbereitung auf das Gespräch bei der Bank – oder im Nachgang, um weitere Fragen zu klären.
Wenn Sie unschlüssig sind, kann die KI Ihnen bei einer rationalen Gegenüberstellung helfen. Ein möglicher Prompt: «Gib mir eine Aufstellung über Vor- und Nachteile einer kostenlosen Beratung bei meiner Bank gegenüber einer unabhängigen Finanzberatung.»
Frage Nr. 3: Wie steht es um meine aktuelle Vorsorgesituation?
Lassen Sie in einem ersten Schritt die KI arbeiten. Dieser einfache Prompt unterstützt Sie bei der Analyse: «Gib mir sinnvolle Tipps, wie ich meine aktuelle Vorsorgesituation systematisch analysieren kann.»
Hinweis zur Sicherheit Ihrer Daten: Vermeiden Sie bei Ihren Anfragen die neuen agentischen Browser wie OpenAI Atlas und geben Sie der KI keine sensiblen Informationen preis.
Frage Nr. 4: Welche Unterlagen brauche ich für die Beratung?
In der Regel informiert Ihr*e Finanzberater*in Sie, welche Unterlagen für das Gespräch notwendig sind – vom Pensionskassenausweis bis hin zu etwaigen Hypothekarverträgen.
Eine ausführliche Checkliste kann Ihnen auch die KI liefern. Nehmen Sie es leicht und lassen Sie sich durch die Menge an Informationen nicht verunsichern.
Frage Nr. 5: Wie gut eignet sich mein aktuelles Arbeitspensum zum Aufbau der Altersvorsorge?
In welchem Pensum Sie in der Vergangenheit gearbeitet haben, lässt sich nicht mehr ändern – wohl aber Ihr künftiges Pensum!
Ein interessanter Punkt: Wie wirkt sich Ihr heutiges Arbeitsmodell auf die Finanzen nach der Pensionierung aus? Wenn Sie Ihren Beschäftigungsgrad erhöhen – und damit Ihren versicherten Lohn –, wird das später vor allem in der 2. Säule positiv spürbar.
Frage Nr. 6: Budget für die Vorsorge – wie kann ich mehr Geld für die Vorsorge auf die Seite legen?
Wenn Sie mehr Geld in Ihre Vorsorge investieren möchten, bieten sich sowohl die Pensionskasse als auch die Säule 3a (Gesetzesänderung: Einkäufe können erstmals im Steuerjahr 2026 rückwirkend für 2025 gemacht werden) an.
Der Maximalbetrag, den Sie 2025 in die Säule 3a investieren können, beläuft sich auf CHF 7’258 – wenn Sie an eine Pensionskasse angeschlossen sind.
Für Selbständige und Personen ohne Pensionskassenanschluss sind es CHF 36’288 oder 20 % des Erwerbseinkommens.
Zwei Tipps:
- Richten Sie einen monatlichen Dauerauftrag ein, mit dem Sie den Maximalbetrag in Ihre 3. Säule überweisen. Für Angestellte mit Pensionskasse wären das 2025 CHF 604.80 monatlich.
Bei regelmässigen Einzahlungen ist nicht nur der Betrag niedriger, der weggeht. Wer in einen Fonds mit Aktienanteil investiert, kann so auch mehr von Kursschwankungen profitieren. - Stellen Sie ein Budget auf. So sehen Sie schwarz auf weiss, wohin Ihr Geld fliesst und wo Einsparungen möglich sind. Bewährte Tipps fürs Haushaltsbudget finden Sie hier.
Auch in der Pensionskasse gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten, für mehr Komfort im Alter zu sorgen – etwa indem Sie Deckungslücken füllen oder einen anderen Plan mit höheren Beiträgen wählen. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Frage Nr. 7: Kann die Künstliche Intelligenz mir eine Anlagestrategie ausarbeiten?
Wenn ich die KI frage, ist deren Antwort eindeutig: «Sehr gerne, ja – das kann ich!»
Beurteilen Sie den Eifer der KI mit Vorsicht. ChatGPT & Co. werden Ihnen vermutlich eine ganze Reihe von Fragen stellen. Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten, gewinnen Sie schon viel Klarheit. Von konkreten Anlageempfehlungen aber rate ich Ihnen ab.
Wenn Sie Schritt für Schritt Ihre erfolgreiche Anlagestrategie finden wollen: Dieses Factsheet gibt Ihnen einen guten Überblick.
Frage Nr. 8: Wie finde ich ein gutes Gleichgewicht aus Sicherheit und Rendite?
Zwei Gegenfragen: Wie viel Zeit haben Sie, bis Sie das Geld beziehen wollen? Und wie stark sind Sie dann darauf angewiesen?
Ihre Antworten darauf bestimmen Ihr Risikoprofil mit – und das wiederum ist die Grundlage für Ihre Anlagestrategie.
Unabhängig vom Risikoprofil lässt sich sagen: Diversifikation ist das A und O einer erfolgreichen Anlage.
Mehr zum Thema: Kurz-Impuls zur Diversifikation
Finanzberatung, von Mensch zu Mensch
Ob Sie sich Ihre ersten Informationen mit KI beschaffen oder nicht: Ich bin für Sie da, wenn Sie Klarheit über Ihre persönlichen Finanzen gewinnen wollen.
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