Welche 6 Punkte mir von 2022 in Erinnerung bleiben werden
Z wie zahlbares Wissen, wie Zeitgeist, wie Zahltag, wie zweiundzwanzig. Den letzten Blogbeitrag des Jahres nutze ich zur Reflexion. Ein Jahresrückblick in sechs Punkten.
1. Energiesparen: geht ja
Die Energiepreise waren zuvor schon gestiegen, und mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine rückte dann eine Energie-Mangellage in greifbare Nähe. Mich haben die hohen Energiepreise wachgerüttelt, und ich habe festgestellt: Wenn man muss, findet man viele Wege, Energie zu sparen. Durch einen geringeren Verbrauch kann man die höheren Kosten wenigstens zum Teil wieder wettmachen – wenn man überhaupt noch Sparpotenzial hat.
2. Working Poor: Der harte Boden der Realität
Finanzwissen ist nicht nur wertvoll, wenn man viel Geld hat. Als unabhängige Finanzberaterin berate ich immer wieder auch Menschen, die erwerbstätig sind und trotzdem unter der Armutsgrenze leben. Dann ist von Einkommensarmut oder Working Poor die Rede. Wussten Sie, dass zuletzt 8.5 % der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz davon betroffen waren?* Das sind mehr als 700‘000 Personen.
Was mich nachdenklich gestimmt hat: Gerade diese Menschen können kein Risiko selbst tragen. Um eine tiefe Franchise zu haben, müssen sie hohe Krankenkassenprämien zahlen oder teure Krankentaggeldversicherungen abschliessen. Und wenn kein Erspartes vorhanden ist, ist auch eine Teilnahme an den Aktienmärkten ausgeschlossen.
3. Vorsorge für Unternehmerinnen
Im September hatte ich die Gelegenheit, an der Women’s Expo Switzerland über ein Thema zu referieren, das mir am Herzen liegt: Vorsorge und speziell die 2. Säule. Der Schwerpunkt Pensionskassen hat mich dieses Jahr intensiv beschäftigt. Als Vorstandsmitglied des Verbands Frauenunternehmen arbeite ich daran, dass Unternehmerinnen gute und praktikable Lösungen für ihre 2. Säule finden.
Mehr zum Nachlesen: «K wie Kapital oder Rente?» und «O wie Obligatorium».
4. Geldanlagen 2022
Die Volatilität an den Aktien- und Obligationenmärkten war beeindruckend hoch – und entsprechend auch die Kursverluste in beiden Bereichen. Die Entwicklung hat meine Skepsis aus der Vergangenheit bestätigt: Es hat sich gelohnt, in den letzten Jahren das Geld nicht in Obligationen zu investieren.
Mehr zum Nachlesen: «D wie Diversifikation» und «I wie Intransparenz».
5. Überlegungen zu Ängsten und Sicherheiten
Spannend fand ich den Blick in die Zukunft, den ich mit jungen Selbstständigen wagen konnte. Bei Finanzberatungen zu Versicherungen und Vorsorge sind nicht nur Visionen wichtig. Man hinterfragt auch die eigenen Ängste.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Pensionskassen sind gross. Wer den passenden Plan für das eigene Lebensmodell finden will, erfährt dabei auch einiges über sich selbst.
Mehr dazu: Video «Pensionskassenlösung für Selbständigerwerbende“
6. Inspiration zum Mitnehmen: «Finanzen von A bis Z»
Man kann das Thema Finanzen weit von sich schieben. Und man kann einfach einmal anfangen, sich damit zu beschäftigen. Mit meinem Blog, den ich am 4. Januar 2022 gestartet habe, möchte ich genau dazu animieren: Hindernisse beim Thema Finanzen abbauen, Sicherheit geben, inspirieren. 26 Beiträge sind dieses Jahr erschienen, für jeden Buchstaben des Alphabets einer. Wer die Artikel über die Festtage nachlesen möchte, wird hier und auf LinkedIn fündig.
Die Zukunft voraussagen kann ich noch nicht. (Ich arbeite daran, versprochen.) Aber so viel kann ich Ihnen sagen: Im Finanzblog erfahren Sie auch 2023 Wissenswertes für Ihr Geld. Schön, dass Sie dabei sind!
* Quelle: Bundesamt für Statistik, Armutsquoten 2020